Nein zu Gewalt – erste bundesweite Kinderschutz-Kampagne

Martha Tiefenbacher/ April 17, 2024/ Keine Zuordnung

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/familienportal/aktuell/nein-zu-gewalt–erste-bundesweite-kinderschutz-kampagne.html

https://neinzugewalt.at/


NIMM´S ERNST!

„Nein zu Gewalt“: Erste bundesweite Kinderschutz-Kampagne
Ziel der Kampagne ist es erstens, Erwachsene für die Anzeichen von Gewalt gegen Kinder zu sensibilisieren und durch klare Handlungsaufrufe zum aktiven Handeln zu motivieren. Zweitens sollen Kinder und Jugendliche darin bestärkt werden, dass Gewalt nie okay ist und sie ein Recht auf gewaltfreies Aufwachsen haben. Sie werden dazu ermutigt, Grenzen zu setzen und erhalten Informationen über Unterstützungsangebote. Die Kampagne, für die ein Budget von 2 Millionen Euro zur Verfügung steht, wurde unter Einbindung von Kinderschutzorganisationen und Kindern sowie Jugendlichen entwickelt und wird in den nächsten Wochen im öffentlichen Raum, Hörfunk und auf Social Media zu sehen und zu hören sein.

Familienministerin Susanne Raab: „Kinder sind das Wertvollste, das wir in unserer Gesellschaft haben. Es ist unsere Verpflichtung, sie vor Gewalt und Missbrauch zu schützen. Daher haben wir letztes Jahr in einem starken Schulterschluss mehrerer Ministerien ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Kinderschutz verabschiedet, das im Kern auch höhere Strafen für die Täter beinhaltet. Wir haben außerdem die Förderungen des Bundeskanzleramts im Kinderschutz heuer noch einmal verdoppelt. Mit der Kampagne ‚Nein zu Gewalt‘ möchten wir Kinder und Jugendliche weiter stärken und auch ihr Umfeld sensibilisieren. Jedes Kind hat das Recht auf eine gewaltfreie Umgebung, in der es sicher aufwachsen und sich entwickeln kann.“

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: „Das stärkste Mittel von Tätern ist die Scham der Missbrauchten. Das einzige Mittel dagegen ist das Wissen von Betroffenen. Diese Kinderschutz-Kampagne soll bei Kindern und Jugendlichen das Wissen und Bewusstsein stärken, dass Übergriffe weder normal noch okay sind und zeigen, wo sie Hilfe bekommen. Und sie soll das Selbstbewusstsein bei betroffenen Kindern und Jugendlichen wecken, sich zur Wehr zu setzen und Hilfe zu suchen. Mein Appell: Schauen wir bei Gewalt an Kindern und Jugendlichen, bei Kindesmissbrauch, nicht weg! Jede und jeder von uns ist gefordert, die Symptome zu sehen und Hilfe zu holen.“

Gewalt und Gewaltformen
Unter Gewalt an Kindern versteht eine überwiegende Mehrheit körperliche Gewaltanwendung, jedoch gibt es eine Vielzahl weiterer Formen von Gewalt. Laut Statistik wurden im Jahr 2022 rund 19.000 Anzeigen erstattet, weil Kinder in irgendeiner Form Opfer von Gewalt wurden (körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Freiheitsentzug etc.). Informationen von Kinderschutzeinrichtungen zufolge sind jedoch Mobbing und psychische Gewalt in der Schule oder online die häufigste Gewalterfahrung, von denen Kinder und Jugendliche berichten. Gefolgt von psychischer und körperlicher Gewalt in der Familie, wozu auch die miterlebte Gewalt gegen enge Bezugspersonen des Kindes – wie etwa die Mutter – gezählt wird. Um Kinder und Jugendliche besser vor Gewalt zu schützen, soll die Öffentlichkeit im Zuge der von der Bundesregierung initiierten Kampagne „Nein zu Gewalt“ daher auch für die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt sensibilisiert und das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für ihre Rechte gestärkt werden.

Mittel und Zielgruppen der Kampagne
Unter dem Dach der „Nein zu Gewalt“-Kampagne wurde eine eigene Ansprache für Erwachsene und eine für Kinder und Jugendliche entwickelt. Die 8 Sujets der Erwachsenenansprache behandeln verschiedene Formen von Gewalt, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sein können und sensibilisieren für Anzeichen dieser Gewaltformen. Zudem werden Erwachsene direkt angesprochen aktiv hinzuschauen, wenn Kinder plötzlich ihr Verhalten ändern, nachzufragen, wenn Gewalt vermutet wird, zuzuhören, wenn Kinder von Gewalt berichten und Hilfe zu holen, wenn Gefahr in Verzug ist. Die 8 flankierenden Sujets, die für die Kinder- und Jugendansprache entwickelt wurden, vermitteln der Zielgruppe ganz klar, dass ihnen niemand wehtun darf. Dass sie sich an erwachsene Personen wenden können, denen sie vertrauen, dass es etwas Positives ist Grenzen zu setzen und es Hilfe und Unterstützung gibt. Die Kampagnenwebsite ist auch Ankerpunkt für Informationen und Unterstützungsangebote.

Die Kampagne wird in den nächsten Wochen stark im öffentlichen Raum und in den Sozialen Netzwerken sichtbar sein.

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